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Screening: The Woman, the Orphan, and the Tiger — Gadag
Mittwoch 27. März 19:30 - 22:00
(c) Jane Jin Kaisen & Guston Sondin-Kung
März 27, 2024, 7:30 - 10:00 PM @ Oyoun, Club (Souterrain)
Film Screening: Jane Jin Kaisen & Guston Sondin-Kung, The Woman, the Orphan, and the Tiger, 2010, 72 Min.
Anschließend ein Filmgespräch mit der Kuratorin* Dami Choi sowie Anja Sunhyun Michaelsen und Rae (Mee-Jin) Tilly.
Sprache (Film): englische, koreanische, dänische Lautsprache
Untertiteln: mit englischen Untertiteln (nur an den Stellen, an denen nicht-englische Sprachen gesprochen werden)
Sprache (Filmgespräch): englische Lautsprache
Informationen zu den DGS-Programmteilen/Angeboten von GADAG findest du hier.
THE WOMAN, THE ORPHAN, AND THE TIGER, 2010
HD-Video 16:9, Einzelkanal. 72 Minuten. Farbe / S/W
Jane Jin Kaisen & Guston Sondin-Kung
The Woman, The Orphan, and The Tiger (Die Frau, das Waisenkind und der Tiger) beginnt mit dem Klang von Frauenstimmen, die von der Geschichte der Gewalt, des Verdrängten und Verschwiegenen sprechen. Allmählich verdichten sich ihre Stimmen zu einer Kakophonie reiner klanglicher Intensität vor einem extremen Zeitlupenbild einer Überlebenden der sexuellen Versklavung durch das japanische Militär, die in Ermangelung von Worten, die ihr Leiden genau beschreiben könnten, aufsteht und in die Mitte eines Gerichtssaals eines Kriegsverbrechertribunals geht und wild gestikuliert, bevor sie in Ohnmacht fällt.
The Woman, The Orphan, and The Tiger untersucht die Art und Weise, wie Traumata von früheren Generationen an die Gegenwart durch ein Gefühl des Verfolgtseins weitergegeben werden. Der Film folgt einer Gruppe von transnational Adoptierten und anderen Frauen der koreanischen Diaspora in ihren 20er und 30er Jahren. Dabei enthüllt der Film, wie das Wiederauftreten der Verdrängten etablierte Erzählungen herausfordert und ins Wanken bringt. Diese Erzählungen dienen dazu, die Geschichten von Schmerz und Gewalt, die den Körpern und Leben von Frauen und Kindern zugefügt wurden, zu verschweigen.
Es wird eine Genealogie erstellt, indem die Geschichten von drei Generationen von Frauen erzählt werden: die ehemaligen "Trostfrauen", die zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg vom japanischen Militär sexuell versklavt wurden, die Frauen, die seit den 1950er Jahren bis heute in der Nähe von US-Militärstützpunkten in Südkorea als Sexarbeiterinnen arbeiten, und die transnationalen Adoptierten, die seit dem Koreakrieg von Südkorea in den Westen gekommen sind.
Die filmische Erzählung, die sich aus mündlichen Zeugnissen, Gedichten, öffentlichen Statements und Interviewfragmenten zusammensetzt, entfaltet sich auf nicht-chronologische und vielschichtige Weise. Durch die Neuinterpretation und Gegenüberstellung von historischem Archivmaterial mit aufgezeichnetem Dokumentarmaterial und inszenierten performativen Aktionen werden verschiedene Räume und Zeiten miteinander verbunden, um zu zeigen, wie eine Verflechtung von Militarismus, Patriarchat, Rassismus und Nationalismus dazu diente, bestimmte Teile der Bevölkerung zu unterdrücken und an den Rand zu drängen, und wie dieser Teil der Weltgeschichte bis in die Gegenwart nachhallt.
가닥 Gadag ist ein von der Lotto Stiftung Berlin gefördertes Projekt von Oyoun, dessen öffentliches Programm vom 24. März bis 30. April 2024 stattfindet. Es besteht aus drei Kapiteln, die sich gleichzeitig entfalten: Strands (Fäden, Video- und Multimedia-Ausstellung), Tangle (Gewirr, Laboratorium) und Knots (Knoten, Begleitveranstaltungen und Programm).
Barrierefreiheit:
- Der Club befindet sich im Souterrain und ist über die Treppe oder den Aufzug erreichbar.
- Als Sitzmöglichkeiten stehen Stühle, Bänke, Sitzsäcke und Sitzkissen zur Verfügung.
- Auf der 2. Etage, neben dem Saal befinden sich Rückzugsorte.
- Das barrierefreie WC im 1. Stock ist vom Saal aus über den Aufzug zu erreichen.
- Detaillierte Informationen zur Barrierefreiheit der Räumlichkeiten (u.a. Anfahrt, Benutzung des Fahrstuhls, barrierefreie Toilette, Early Boarding) findest du hier.
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Bei Fragen oder zum Mitteilen von individuellen Barrierefreiheitsbedarfen, schreibe uns gerne eine E-Mail an hallo(at)oyoun.de. Wir werden uns frühestmöglich bei dir zurückmelden.
Awareness:
Im Oyoun ist kein Platz für Sexismus, Queerfeindlichkeit, Transfeindlichkeit, jegliche Form von Rassismus oder Diskriminierung wie anti-Schwarzem, antimuslimischem Rassismus oder Antisemitismus. Dasselbe gilt für jede Art von gewalttätigem, aggressivem oder übergriffigem Verhalten. Oyoun bietet ein offenes Forum für den Dialog und einen Ort, an dem wir uns gegenseitig unterstützen und füreinander einstehen. Wenn dich jemand oder etwas während einer Veranstaltung stört, wende dich bitte an ein Mitglied unseres Personals, das dafür da ist, dir zu helfen! Wenn du uns nach einer Veranstaltung eine Erfahrung mitteilen möchtest, schreibe uns bitte eine E-Mail oder sende uns eine anonyme Nachricht über unsere Website.