Nicole Wolf
Nicole Wolf (sie/ihr) ist Forscherin, Autorin und Senior Lecturer in Visual Cultures (Goldsmiths, University of London), lebt in Berlin und London und ist weiß und queer. Ihr Hintergrund ist die Erforschung des politischen Kinos im Hinblick auf seine Fähigkeit, sich dem zu widersetzen, was als real angesehen wird, und sich etwas anderes vorzustellen. Ein Großteil ihrer Forschung und ihres Denkens ist inspiriert und informiert durch künstlerische und aktivistische Praktiken in Südasien, unter anderem im militärisch besetzten Kaschmir. Nicole begann 2014 eine Ausbildung in Permakultur, gefolgt von zwei PC-Lehrerausbildungen, darunter Rosemary Morrows Kurs in Srinagar, Kaschmir. Seitdem verbindet sie leidenschaftlich ihr Interesse an kritischen Ökologien, antikolonialem Umweltschutz und kreativer Praxis, um agrarkulturelle Praktiken als Widerstand zu erforschen und herauszufinden, was eine Kinematik des Bodens sein könnte.
Kollektive und kollaborative Lern- und Herstellungsprozesse, die sich auf unterschiedliche Wissensbestände stützen, sind für all diese Fragen von entscheidender Bedeutung. Nicoles Teilnahme an “Living Archive – Archivarbeit als zeitgenössische künstlerische Praxis” und “Archive außer sich” (beides Projekte des Arsenal – Institut für Film und Videokunst, Berlin) umfasste Recherchen und Schreibarbeiten für die Restaurierung von Filmwerken von Yugantar, dem ersten feministischen Filmkollektiv in Indien (siehe yugantar. Film, produziert in Zusammenarbeit mit Deepa Dhanraj) sowie die Entwicklung von “Soil – City – Solidarity”, einem interdisziplinären Zertifikatskurs für urbane Permakultur, und das Symposium “‘Tell me what matter was the ground’ – Repair beyond redemption”. Gemeinsam mit Mojisola Adebayo hat Nicole “Agri-cultural practices” als experimentelle Workshop-Methode mit Fokus auf Antirassismus, Kunst und Umwelt entwickelt (seit 2019). Nicoles Publikationen sind auf ihrer Webseite (siehe unten) zu finden.